25 Jahre Rieger-Orgel: Jubiläum in der Pauluskirche Ergolding feierlich begangen
Mit einem festlichen Konzert und einem stimmungsvollen Gottesdienst feierte die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Ergolding am vergangenen Wochenende das 25-jährige Jubiläum ihrer Rieger-Orgel. Das Instrument, im Jahr 2000 speziell für die Pauluskirche von der renommierten österreichischen Orgelbaufirma Rieger (Vorarlberg) konzipiert und eingebaut, ist seit einem Vierteljahrhundert klangprägend für Gottesdienste und Konzerte in Ergolding.
Ein langer Weg zur Orgel – Gemeinschaftlicher Einsatz
Die Geschichte der Orgel ist eng mit dem Engagement der Kirchengemeinde verbunden. Ursprünglich war die Pauluskirche bereits bei ihrer Fertigstellung 1989 für eine neue Orgel vorgesehen, doch fehlten damals die finanziellen Mittel. Der Wunsch nach einem eigenen Instrument blieb jedoch lebendig. Mitte der 1990er-Jahre entwickelte sich eine besondere Dynamik: Zahlreiche Unterstützer, darunter die Gesamtkirchengemeinde Landshut sowie die Marktgemeinden Ergolding und Essenbach, halfen mit, das Projekt zu realisieren. Vielfältige Aktionen wie die Konzertreihe „Musik für Musik“, der Verkauf von „Orgelkuchen“, ein Männerballett und die „St.-Pauli-Kicker“ trugen dazu bei, die nötigen Spenden zu sammeln.
Konzert „Rhythm + Pipes“: Orgel trifft Schlagwerk
Den Auftakt zum Jubiläum bildete am Samstag, 5. Juli, das Konzert „Rhythm + Pipes“. Kirchenmusiker Gerd Hennecke und Schlagwerker Johannes Mühldorfer (beide aus Sulzbach-Rosenberg) präsentierten ein abwechslungsreiches Programm für Orgel und Schlagwerk – eine seltene, aber faszinierende Kombination. Werke aus fünf Jahrhunderten, mit Schwerpunkt auf dem 20. und 21. Jahrhundert, wurden in originellen Bearbeitungen dargeboten. Zu den Höhepunkten zählten Gershwins „I Got Rhythm“, Auszüge aus „My Fair Lady“, die „Fanfare Imperial“ für Orgel und Pauken sowie die „Improvisation über ‚Bach’s little pleasure‘“ und die „Toccata über ‚Regarde l’étoile‘“ von H.-A. Stamm. Das Konzert war gut besucht und fand seinen Ausklang bei einem Empfang im Foyer und Atrium der Pauluskirche.
Festgottesdienst: Die Orgel als „Mitbewohnerin“ der Gemeinde
Am Sonntag folgte ein festlicher Gottesdienst, musikalisch gestaltet von Kirchenmusikerin Ulrike Steinmetz, die die Orgel als liturgisches Instrument in den Mittelpunkt stellte. Dekanin Dr. Nina Lubomierski würdigte in ihrer Predigt die Anstrengungen der Gemeinde beim Orgelbau und beschrieb die Orgel als „zur jungen Erwachsenen gereifte Mitbewohnerin“, die die Gemeinde treu durch alle Lebenslagen begleitet – von Taufen über Hochzeiten bis zu Trauerfeiern. Auch der Ergoldinger Bürgermeister Andreas Strauß feierte den Gottesdienst mit und freute sich über das Spiel der Orgel.
Stimmen zum Jubiläum:
Ulrike Steinmetz betonte: „Der materielle Wert eines solchen Instrumentes mag zwar hoch sein, die Wirkung freilich, die es ausüben kann, ist unermesslich.“ Pfarrer Christoph Hilmes erinnerte: „Die Orgel ist so etwas wie der Schlussstein der Pauluskirche. Obwohl eigentlich fest eingeplant, war bei der Fertigstellung der Kirche erst einmal kein Geld mehr da für eine neue Orgel. Doch der Wunsch nach einem neuen Instrument blieb und sorgte für eine besondere Bewegung innerhalb dieser Kirchengemeinde und ihrer Umgebung.“
Ausblick: Zweites Jubiläumskonzert im Oktober
Die Feierlichkeiten sind noch nicht abgeschlossen: Am 25. Oktober findet um 19 Uhr ein zweites Jubiläumskonzert statt. Das Programm wird noch bekannt gegeben.
Mit dem Orgeljubiläum hat die Pauluskirche einmal mehr ihre Bedeutung als musikalischer und spiritueller Mittelpunkt der Gemeinde unter Beweis gestellt – getragen von Engagement, Gemeinschaftssinn und der Kraft der Musik.